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Nach Krebs-SchockEx-Höhner-Frontmann widmet seiner Frau berührende Lied-Zeilen

Henning Krautmacher mit seiner Frau Anke.

Ex-Höhner-Frontmann Henning Krautmacher mit seiner Frau Anke. Hinter dem Paar liegt eine schwere Zeit, die der Sänger in einem Lied verarbeitet hat.

Aufgrund der schweren Krebserkrankung seiner Ehefrau Anke hatte sich Henning Krautmacher vor zwei Jahren als Frontmann der Höhner verabschiedet. Nun hat er Erlebtes in einem Song verarbeitet.

Die Krebsdiagnose seiner Frau Anke war 2022 für Henning Krautmacher (67) der Moment, der alles veränderte. Um zu 100 Prozent für seine Frau da zu sein, beendete er seine Karriere als Frontmann der Höhner zwei Monate früher als geplant.

„Anke hat insgesamt 153 Tage in Krankenhäusern verbracht und es gab keinen Tag, an dem ich nicht an ihrer Seite war“, erzählt der Musiker im EXPRESS.de-Gespräch. In dieser Zeit schrieb Krautmacher den Song „Unsere Wääch“.

Anke Krautmacher: „Nach der Diagnose war ich total überfordert“

„Wenn du Musiker bist, kannst du am besten Erlebtes – ob Positives oder Schicksalhaftes – in Songtexten verarbeiten. Mit dem Schreiben des Songs habe ich die schwere Zeit verarbeitet.“

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Die berührende Ballade beschreibt den gemeinsamen Weg der beiden und war ein Geschenk zum Geburtstag von Anke. „Der Song war nie für die Öffentlichkeit gedacht, doch durch den Kontakt zu ‚Yes we can-cer ‘, einer gemeinnützigen Stiftung, die den Austausch von Patienten untereinander und mit Experten aus Medizin und Forschung ermöglicht, entstand die Idee, den Song auch denjenigen zugänglich zu machen, die gerade Ähnliches durchmachen müssen oder durchgemacht haben wie wir“, betont Krautmacher.

Henning Krautmacher mit Patrick Lück von den Höhnern.

Im Juli 2022 übergab Henning Krautmacher (r.) beim Bühnenjubiläum von Andrea Berg symbolisch den Höhner-Staffelstab an seinen Nachfolger Patrick Lück.

Der Sänger ergänzt: „Die Krebserkrankung von Anke hat nicht nur für Tränen gesorgt, sondern hat auch körperliche und seelische Schmerzen verursacht. Und dennoch hat das Schicksal uns noch stärker verbunden und stark gemacht. Für uns ist es ein gemeinsamer Weg, den wir zusammen gehen und der immer vom Prinzip Hoffnung begleitet wird. Dabei haben wir gelernt, dass Krebs Kommunikation braucht, denn nur wer darüber spricht, dem kann geholfen werden.“

Wie schwer es ist, mit der Diagnose zu leben und sich klar zu werden, dass Krebs kein Tabuthema sein darf, braucht Zeit. „Als wir die Diagnose bekommen haben, wussten wir zunächst gar nicht damit umzugehen. Wir waren total überfordert und haben uns regelrecht versteckt“, gesteht Anke Krautmacher gegenüber EXPRESS.de.

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„Man bekommt sehr gute Behandlungen und die Ärzte geben sich jede erdenkliche Mühe, aber danach steht man mit seinen unzähligen Fragen und Ängsten allein da. Ich habe damals die Diagnose Magenkrebs bekommen und lebe heute ohne Magen. Vor zwei Jahren habe ich mich gefragt: Wie geht man mit den Folgen der Behandlung um? Wie sieht die Zukunft aus? Bereits in der Reha haben wir gemerkt, wie wichtig der Austausch von Betroffenen untereinander ist. Als ich eher durch Zufall auf ‚Yes we can-cer ‘ gestoßen bin, wurde mir klar, wie wichtig und wie hilfreich solch eine Plattform ist.“

Bereits die ersten Zeilen des Songs rühren zu Tränen: „Manchmol kütt et vör, dat du plötzlich op dingem Wääch en et Jlöck vielleich’ stolpers‘ un’ dann sujar hinfälls‘ - et wirf‘ dich janz einfach zoröck du meins‘, du hätt‘s kein Chance mieh un dat wor et jetz‘ för dich, dann jevv mer doch ding Hand un halt dich fess‘ - dä Rest maach ich.“

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Und auch der Refrain berührt: „Ich breng dich dohin, wo de Sun schingk, wo et Meer dä Himmel bütz‘, wo mer Naaks Stänschnuppe’ süht un' wo et Jlöck dich nit verjiss‘. Ich breng dich dohin, wo et schön is‘, wo mer Lääve spüre kann. Wo ich immer nur bei dir ben un du bruchs kein Angst zo han.“

Der Song feiert am 4. Mai im Rahmen des fünfjährigen Jubiläums des Forums „Yes we can-cer“ in Berlin seine Live-Welt-Premiere. Damit wird Henning Krautmacher zum Mutmacher auf Deutschlands größter Krebs-Convention. „Wenn durch den Song ‚Unsere Wääch‘ Menschen auf ‚Yes we can-cer‘ aufmerksam werden, oder einfach nur anderen Menschen Hoffnung macht, sind wir total glücklich“, betont Anke Krautmacher.

Krautmacher singt den Song auf dem „Yes we can-cer“-Forum in Berlin 

So wie Krautmacher unterstützen unter anderem Tim Mälzer, Joko Winterscheidt oder die Schauspielerinnen und Schauspieler Anna Loos, Jan Josef Liefers und Axel Prahl die Plattform. „Für mich ist dieser Auftritt kein Comeback als Sänger, sondern ich unterstütze damit ein Herzensprojekt“, unterstreicht der ehemalige Frontmann. Ab dem 4. Mai steht der Song auf allen bekannten Streaming-Portalen als Download zur Verfügung. Alle Einnahmen aus dem Verkauf gehen an „Yes we can-cer“.

Während der ehemalige Höhner-Frontmann vor der Erkrankung seiner Frau immer nur auf der Überholspur gelebt hat, zählen heute ganz andere Dinge im Leben des Paares. „Wir leben den Augenblick und genießen jeden Moment, denn Zeit hat für uns eine ganze andere Bedeutung bekommen.“