Sie tragen Namen wie Hangover, Spicy Meatballs, Red Velvet, Pink Truffle, Cherry Rocket oder Big Fat Tonno. Nicht nur deshalb sind die Pizzen, die es beim neuen Restaurant „Razzo“ in der Südstadt auf der Bonner Straße gibt, ganz besonders.

Der Name des Lokals heißt auf Deutsch „Rakete“ und soll für den Aufbruch in neue, kulinarische Welten und die Zukunft der Ernährung stehen. Denn das junge Start-up verzichtet komplett auf Tierprodukte und serviert stattdessen hochwertige vegane neapolitanische Pizzen & Co.

Erste vegane Pizzeria gibt es seit Herbst 2022 im Belgischen Viertel

Im Belgischen Viertel hat Ingo Noack gemeinsam mit seiner Ehefrau Verena Malta als Nachfolge des Bistros „Spatz“ im Herbst 2022 Kölns erste vegane Pizzeria eröffnet. Als Mozzarella-Ersatz hat sich ein Topping auf Cashew-Basis durchgesetzt. Nun sind die Räumlichkeiten des ehemaligen Cafés „The Great Berry“ dazugekommen. Eingerichtet ist es in Rosa, um nicht das Standard-Grün vieler veganer Läden zu nutzen.

Neu ist auch prominente Unterstützung für die beiden überzeugten Gastronomen. Fußball-Profi Mitchell Weiser (29) ist nach seinen guten Erfahrungen im ersten „Razzo“ als Partner eingestiegen, sein Bruder arbeitet sogar im Laden mit. Der frühere FC-Profi, der derzeit bei Werder Bremen spielt, war am Dienstag (5. März 2024) extra angereist, um sich seine erste Pizza selbst zu belegen. Auch Vater Patrick gönnte sich eine Kostprobe.

„Die Pizza schmeckt sehr gut, auch wenn sie vegan ist. Die ist wirklich amazing. Das Lokal wird ein guter Ort, um mit Freunden oder der Familie hier Zeit zu verbringen. Darauf bin ich schon stolz“, sagte der bald 200-malige Bundesliga-Spieler zu EXPRESS.de. Auf 90 Quadratmetern haben 30 bis 40 Gäste Platz. Neben Pizza gibt es auch Nudeln, Salat bis hin zu den Desserts. Selbst der angebotene Wein ist vegan.

290 Meter vom „Razzo“ entfernt hat Weisers früherer Teamkollege Lukas Podolski (38) eine seiner zahlreichen Döner-Filialen. „Es soll kein Duell zwischen uns werden, aber ich glaube, dass die Pizza gut mithalten kann“, sagt der zweifache Deutsche Meister. „Wie der Döner schmeckt, kann ich aber auch gar nicht beurteilen, weil ich ja kein Fleisch mehr esse.“

Vor sieben Jahren hat der Bundesliga-Profi seine Ernährung umgestellt. „Zu meiner Zeit in Berlin hatte ich zwei Faserrisse an der gleichen Stelle“, verrät Weiser. Auf der Suche nach Ursachen hat er bei der Ernährung angesetzt. „Damals habe ich viel Fleisch gegessen, fühlte mich nach dem Essen auch oft schlapp. Seitdem ich mich vegan ernähre, fühle ich mich einfach besser.“

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Auch seine Mutter Sonja, Frau Angela und die Kinder leben vegan. „Bei unserer Hochzeit gab es hundertprozentig veganes Essen. Letztlich muss es jeder für sich selbst entscheiden. Oft liegt es auch am fehlenden Angebot, weshalb viele nicht auf Tierprodukte verzichten. Toll, dass wir jetzt hier eine Anlaufstelle haben. Vielleicht können wir langfristig noch mehr Läden in anderen Städten aufmachen.“

Inhaberin Verena Malta ist vom Konzept überzeugt: „Die Zukunft wird vegan sein. Und wir finden es toll, mit wie viel Herzblut Mitchell sich einbringt.“ Ihr Partner Ingo Noack, der bei den Grüngürtelrosen singt, spürt auch einen Wandel. „Ich hatte früher einen Veganer in meiner Schulklasse. Der wurde deshalb noch gemobbt. Inzwischen ernähren sich allein bei uns im Chor zehn Leute vegan.“